Die Lage bei Thyssenkrupp Steel ist alarmierend: Der Konzern plant, bis zu 11.000 Stellen zu streichen, wovon 5.000 bereits bis 2030 betroffen sein könnten. Besonders die Werke in Duisburg und Kreuztal stehen vor ungewissen Zeiten. Betriebsräte und die IG Metall kritisieren die Kürzungspläne scharf und fordern klare Perspektiven für die Belegschaft.
Hintergrund der Krise
Thyssenkrupp begründet die Einschnitte mit steigendem internationalen Wettbewerbsdruck, hohen Energiekosten und der notwendigen Umstellung auf klimaneutrale Stahlproduktion. Diese Belastungen treffen die gesamte deutsche Stahlindustrie, jedoch steht Thyssenkrupp im Vergleich besonders unter Druck: Der Konzern kämpft seit Jahren mit strukturellen Problemen und einer hohen Schuldenlast. Andere Unternehmen, wie Salzgitter oder ArcelorMittal, haben frühzeitig auf Innovationen und nachhaltige Produktion gesetzt, wodurch sie sich teilweise besser auf die Herausforderungen vorbereiten konnten.
Kritik der Belegschaft
Die Arbeitnehmervertreter werfen dem Unternehmen vor, keine langfristigen Lösungen anzubieten. Vor allem die intransparente Kommunikation der Konzernführung sorgt für großen Unmut. Betriebsräte und Gewerkschaften fordern, dass der Stellenabbau sozialverträglich gestaltet wird – durch Maßnahmen wie Altersteilzeit und Umschulungsprogramme. Eine Schließung von Standorten oder betriebsbedingte Kündigungen soll unbedingt vermieden werden.
Geplante Protestaktionen
Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, plant die Belegschaft für den 11. Dezember eine Großdemonstration in Duisburg. Ziel ist es, sowohl Druck auf die Unternehmensführung auszuüben als auch die Politik in die Pflicht zu nehmen, die deutsche Stahlindustrie als Schlüsselbranche stärker zu unterstützen.
Fazit
Thyssenkrupp ist ein Symbol für die Herausforderungen der gesamten Stahlbranche. Die Kombination aus wirtschaftlichem Druck, hohen Kosten und der Transformation hin zu grünem Stahl trifft den Konzern besonders hart. Während andere Unternehmen besser aufgestellt sind, kämpft Thyssenkrupp zusätzlich mit hausgemachten Problemen. Die kommenden Monate werden entscheiden, ob der Konzern mit Hilfe von Gewerkschaften, Politik und Belegschaft eine sozialverträgliche Lösung findet.
Quellen:
– www1.wdr.de
– www.tagesschau.de