Outsourcing ist ein Begriff, der immer wieder in der Welt der Wirtschaft und Unternehmen auftaucht. Doch was genau bedeutet Outsourcing, warum wird es gemacht, und welche Vor- und Nachteile bringt es mit sich? In diesem Blogbeitrag erklären wir dir alles Wichtige rund um das Thema.
Was bedeutet Outsourcing?
Der Begriff „Outsourcing“ kommt aus dem Englischen und setzt sich aus den Worten „Outside“, „Resource“ und „Using“ zusammen. Wörtlich übersetzt heißt das so viel wie „die Nutzung externer Ressourcen“. In der Praxis bedeutet Outsourcing, dass Unternehmen bestimmte Aufgaben, Arbeiten oder Dienstleistungen an externe Firmen auslagern, statt sie selbst auszuführen.
Beispiel: Ein großes Unternehmen wie ein Automobilhersteller könnte die Buchhaltung, den Kundenservice oder IT-Dienstleistungen an ein anderes Unternehmen abgeben, das sich darauf spezialisiert hat.
Warum machen Unternehmen Outsourcing?
Es gibt verschiedene Gründe, warum es Unternehmen betreiben. Die häufigsten sind:
1. Kosten sparen
Ein Unternehmen kann oft Geld sparen, wenn es Aufgaben an eine externe Firma auslagert. Zum Beispiel sind Arbeitskräfte in anderen Ländern manchmal günstiger, oder spezialisierte Firmen erledigen die Arbeit schneller und effizienter.
2. Fokus auf das Kerngeschäft
Outsourcing hilft Unternehmen, sich auf ihre Hauptaufgaben zu konzentrieren. Ein Softwareunternehmen kann sich so auf die Entwicklung neuer Programme konzentrieren, während die Buchhaltung von einer externen Firma übernommen wird.
3. Zugang zu Experten
Manchmal haben externe Anbieter mehr Erfahrung oder besseres Wissen in einem bestimmten Bereich. Ein kleines Unternehmen hat vielleicht keine IT-Abteilung, kann aber eine externe Firma beauftragen, die Experten im Bereich IT-Sicherheit sind.
4. Flexibilität
Durch Outsourcing können Unternehmen schneller auf Veränderungen reagieren. Sie können Projekte an externe Firmen abgeben, wenn die eigene Belegschaft ausgelastet ist.
Wie funktioniert Outsourcing?
Der Prozess des Outsourcings läuft in der Regel in mehreren Schritten ab:
- Analyse der Aufgaben: Das Unternehmen prüft, welche Aufgaben sich für Outsourcing eignen.
- Auswahl des Dienstleisters: Es wird eine externe Firma ausgewählt, die die Aufgaben übernimmt.
- Vertragsgestaltung: Beide Parteien legen fest, welche Arbeiten erledigt werden, wie viel sie kosten und wie die Zusammenarbeit ablaufen soll.
- Umsetzung: Die Aufgaben werden von der externen Firma übernommen.
- Kontrolle: Das Unternehmen überwacht, ob die Arbeit wie vereinbart erledigt wird.
Beispiele für Bereiche, in denen Outsourcing häufig vorkommt
- IT-Dienstleistungen: Viele Unternehmen lagern IT-Aufgaben wie Softwareentwicklung, Serverwartung oder Datenmanagement aus.
- Kundenservice: Callcenter für Hotlines oder Kundensupport werden oft in andere Länder ausgelagert.
- Produktion: Teile für Autos, Smartphones oder Kleidung werden in anderen Ländern hergestellt.
- Marketing: Social-Media-Management oder Werbung wird häufig an spezialisierte Agenturen abgegeben.
- Buchhaltung und Verwaltung: Steuererklärungen oder Lohnabrechnungen übernehmen externe Anbieter.
Vor- und Nachteile
Vorteile
- Kostenersparnis: Besonders in Ländern mit niedrigeren Lohnkosten kann Outsourcing günstiger sein.
- Effizienz: Externe Anbieter sind oft auf bestimmte Aufgaben spezialisiert und arbeiten daher schneller und besser.
- Flexibilität: Unternehmen können je nach Bedarf mehr oder weniger Aufgaben auslagern.
- Risikoverminderung: Externe Anbieter übernehmen oft die Verantwortung für bestimmte Bereiche, z. B. IT-Sicherheit.
- Fokus auf Kernkompetenzen: Unternehmen können sich auf ihre Hauptaufgaben konzentrieren.
Nachteile
- Qualitätsprobleme: Wenn die externe Firma nicht gut arbeitet, leidet die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen.
- Abhängigkeit: Unternehmen können abhängig von den externen Dienstleistern werden.
- Kommunikationsprobleme: Besonders bei internationalen Outsourcing-Projekten können Sprachbarrieren oder Zeitunterschiede zu Schwierigkeiten führen.
- Jobverluste: Mitarbeiter im eigenen Unternehmen könnten ihre Arbeit verlieren, wenn Aufgaben ausgelagert werden.
- Datenschutz: Wenn sensible Daten wie Kundendaten extern verwaltet werden, besteht das Risiko von Datenmissbrauch.
Outsourcing und Deutschland
Auch in Deutschland ist es ein wichtiges Thema. Viele deutsche Unternehmen nutzen externe Anbieter, um ihre Kosten zu senken oder ihre Effizienz zu steigern. Besonders häufig wird es in der Automobilindustrie, im Maschinenbau und im IT-Bereich eingesetzt.
Ein bekanntes Beispiel ist die Produktion von Autoteilen. Deutsche Automobilhersteller wie Volkswagen, BMW oder Daimler beziehen viele Teile von Zulieferern, die in Ländern wie Polen, Tschechien oder China produzieren. Dadurch können sie Kosten sparen und sich auf die Montage und den Verkauf der Fahrzeuge konzentrieren.
Kritik
Nicht jeder ist ein Fan von Outsourcing. Es gibt immer wieder Kritik, vor allem wegen der sozialen und wirtschaftlichen Folgen:
- Jobverluste: Wenn Unternehmen ihre Aufgaben ins Ausland verlagern, verlieren oft Mitarbeiter in Deutschland ihre Jobs.
- Ausbeutung: In manchen Ländern arbeiten Menschen unter schlechten Bedingungen, um die günstigen Preise für Outsourcing zu ermöglichen.
- Qualitätsverlust: Nicht alle externen Anbieter liefern die gleiche Qualität wie die interne Belegschaft.
- Schwächung der Wirtschaft: Wenn zu viele Aufgaben ins Ausland ausgelagert werden, schadet dies der heimischen Wirtschaft.
Die Zukunft des Outsourcings
Outsourcing wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, doch die Art und Weise könnte sich ändern. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) führen dazu, dass bestimmte Aufgaben gar nicht mehr von Menschen erledigt werden. Gleichzeitig achten Unternehmen und Verbraucher zunehmend auf soziale und ökologische Standards. Das könnte dazu führen, dass Unternehmen weniger auf Outsourcing in Billiglohnländer setzen und stattdessen nachhaltigere Lösungen finden.
Fazit
Outsourcing ist ein mächtiges Werkzeug, das Unternehmen helfen kann, effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden. Es hat jedoch auch seine Schattenseiten, insbesondere wenn es um Jobverluste oder soziale Ungerechtigkeiten geht. Für Unternehmen ist es wichtig, eine gute Balance zu finden und verantwortungsvoll mit Outsourcing umzugehen.
Quellen
- Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: www.bmwi.de
- Statista – Daten und Fakten zu Outsourcing
- Handelsblatt: Berichte über Outsourcing in der deutschen Wirtschaft
- Business Insider: Die Auswirkungen von Outsourcing auf die Automobilindustrie
- McKinsey-Studie zu Trends im Outsourcing


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